Oops I did it … , aber nur fast – Das Altkönig Skyrace

altkoenig skyrace

Nachdem ich letztens im Trailblog das Altkönig Skyrace gefunden hatte, war ich sehr vom Gedanken angetan, mich der Herausforderung – auf den Altkönig zu laufen – zu stellen. Wie sich am Ende des Tages herausstellte, war das Vorhaben eher der Kategorie „Leiden im Selbstversuch“ zuzuordnen. Ich, der durchschnittlichste aller Durchschnittsläufer im Experiment gegen sich selbst. Held des Taunus und verewigt in der Liste der Teilnehmer. Aber eben nur fast.

Start zu Altkönig Skyrace

Ich hatte mir Donnerstags wegen eines anderen Termins einen Tag Urlaub genommen. Donnerstagmorgen noch einmal schnell einen Blick auf das Streckensegment bei Garmin Connect, Laufsachen gepackt und ab. Der Plan war, irgendwo ein paar Kilometer vorher loszulaufen, um halbwegs eingelaufen am Startpunkt anzukommen. Dumm nur, dass mir nach gut 1,5 Kilometern jemand anderes seine miesen Beine untergejubelt hatte. Jedenalls fühlten sie sich nicht wie meine an. Das Vorhaben gestaltete sich also schon von Anfang an sehr „interessant“. Endlich am Startpunkt angekommen ging es los. Tempo beschleunigen und go. Der Blick auf den GPS-Tracker machte mich völlig konfus. Ich hätte doch schon längst bei Kilometer 1 angekommen sein müssen. Das Gerät zeigte mir aber erst 600 Meter an. Mein Puls war schon längst im roten Bereich und – man beachte – mein Oberköper war total sauer und schmerzte bereits. Ein herzliches Danke an die vielen versäumten Trainingseinheiten zur Rumpfstabilisation. OK, lauf halt einfach ein bisschen langsamer weiter! Bei Kilometer 1 war dann Ende Gelände. Es ging nur noch Gehen. Nach knapp 2 Kilometern Gehen war der Weg zuende. Es ging nur nach rechts oder links. Super, ich hatte mit meinem Tunnelblick versäumt mich konsequent links zu halten und hatte mich verlaufen. So ist das halt, wenn man schlecht vorbereitet loszieht. Egal, irgendwie weiter! Jetzt bist Du schon so weit, jetzt hängst Du halt den Umweg dran. Erst einmal wieder den richtigen Weg suchen.

Irgendwann begegnet mir ein Wanderer im Abstieg vom Altkönig. Er schmunzelt. Ich kann nur vermuten warum, aber ich nehme an es war mein bereits zerstörter Anblick.

Auf dem Altkönig angekommen

Endlich oben angekommen, gehe ich zielstrebig zum Gipfelhäuschen und öffne den Koffer der dort montiert ist und hole die beiden Bücher heraus. Das Altkönig Gipfelbuch und das Altkönig Skyrace Teilnehmerbuch. Mich einzutragen halte ich in diesem Moment für absolut abwegig. Erstens, weil ich meine Leistung alles andere als herausragend empfinde, zweitens, weil ich so fertig bin, dass ich den Stift ohne zu zittern kaum führen kann. Ich beschließe Fotos von den Büchern zu machen und hier im Blog zu beichten, wie es mir erging.

altkoenig gipfelhaus
altkönig skyrace teilnehmerbuch

altkoenig gipfelbuch 2
altkoenig gipfelbuch

Ich beschließe den Downhill gemütlich anzugehen und laufe vorsichtig in gemäßigtem Tempo, unterschätze aber die Körner, die ich bereits gelassen habe. Auf dem Weg zurück in Richtung Startpunkt, sehe ich schon fliegende Schwarzwälder Kirschtorten und träume von süßem Cola-Geschmack. Am Startpunkt des Altkönig Skyrace angekommen, habe ich noch knapp 3 Kilometer zum Auto vor mir. Die meisten der 3 Kilometer gehe ich, weil Laufen nicht mehr geht. Mir wird kalt. Nach unendlich langen 30 Minuten stehe ich ausgekühlt und unterzuckert mit weichen Beinen am Auto und versuche aus den verschwitzten kalten Klamotten rauszukommen. Ein vorüberlaufender Passant lacht. Muss lustig aussehen, wie ich mit meinen steifen Gliedmaßen versuche das Oberteil auszuziehen. Ich rufe meine Frau an und bestelle süße Limo. Sie lacht wieder. Ich bin froh nach 17 Kilometern und Pudding in den Beinen im warmen Auto zu sitzen.

Ich begebe mich leicht ausgekühlt auf den Rückweg. Das Handy klingelt. Meine Frau ruft an. Sie weiß doch wo ich hinwollte, warum zum Teufel ruft sie an. Ich gehe ran, weil ich ein Unglück vermute. Weit gefehlt, sie ruft aus dem Gartencenter an und erzählt, dass sie die Gartenmöbel bestellt hat. Ich versuche ihr irgendetwas durchs Telefon zu zu stammeln: „bin auf dem Rückweg … , geht’s nicht gut … , muss auflegen“. Sie lacht … Dankeschön!

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